Kultur macht stark 2014 - NEUE HORIZONTE
Das Projekt „Neue Horizonte“ mit dem künstlerischen Schwerpunkt auf Darstellende Kunst hat mit einer kleinen abschließenden Aufführung sein Ende gefunden.
Die Arbeit mit den Jugendlichen im Alter von 12 – 14 Jahren mit denen von Mai 2014 – Februar 2015 eine Theatergruppe entstanden ist, hat sich über einen langen Zeitraum möglicherweise aufgrund des sozio-kulturellen Umfeldes als sehr schwierig dargestellt.
Es sind Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 14 Jahren. Der überwiegende Teil stammt aus bildungsfernen und oft auch sozial benachteiligten Familien, meist in Kombination mit Verhaltensauffälligkeiten. Die Kinder- und Jugendlichen besuchen regelmäßig die offenen Kinder- und Jugendeinrichtungen (Haltestelle, Kleersclub, Reichenstrasse, JC Quarmbeck) und nutzen kaum kulturelle Angebote. Die Herkunft konzentriert sich in den Stadtteilen Altstadt, Kleers und Süderstadt.
Die Kinder und Jugendlichen besuchen überwiegend die Sekundarschule Bosse und die Förderschule Pestalozzi. Alle befinden sich im Rahmen ihrer pubertären Entwicklung auch in auffälligen Cliquenbeziehungen. Durch den regelmäßigen Besuch der Einrichtungen gibt es stabile emotionale Beziehungen zwischen SozialarbeiterInnen und den Gruppen.
Um die Jugendlichen für das Projekt zu begeistern haben wir ausschließlich Methoden der ausschulischen Kinder- und Jugendbildung verwendet : emotionale Kontakte zu den Einrichtungen nutzen und verstärken, attraktive freizeitorientierte Schnupperangebote, kostenlose Veranstaltungen, mehrtägige Aufenthalte außerhalb der Stadt und damit auch der familiären Umgebung, konsequente Anwendung der Prinzipien der Partizipation bei der Auswahl der endgültigen Produkte und der Wege dorthin, Ganzheitliches Arbeiten (Kopf, Herz und Körper) mit erlebnispäd. Elementen.
Unsere Ziele haben wir im Vorfeld folgendermaßen definiert:
1. Hilfestellung für eine eigenständige Gefühlsarbeit und damit einer wesentlichen Voraussetzung gelingender Strategienentwicklungen.
2. Erweiterung der eigenen Ausdrucksmöglichkeiten.
3. Geistig kulturelle "Belebung" durch kulturelle und räumliche Horizonterweiterungen/Begegnungen.
4. Sensibilisierung der eigenen kulturellen Beurteilungen als Voraussetzung für den eigenen "Zugewinn".
Weiterhin wollten wir
· - durch spezielle kulturelle Angebote (Theatervostellungen für Jugendliche ab 12 Jahren),
· - ein Einstiegswochenende,
· - die kontinuierliche wöchentliche Arbeit und
· - einer abschließenden Präsentation unser Projekt durchführen.
Geplant war eine künstlerische Auseinandersetzung mit der eigenen Pubertät und der damit verbundenen emotionalen und körperlichen Herausforderung.
Als Produktidee schlagen wir den Teilnehmern die eigenständige Entwicklung einer Aufführung vor.
Die konkreten Formen der Aufführung soll im Prozess entstehen und dabei die Persönlichkeiten der Teilnehmer widerspiegeln.
Folgender zeitlicher Ablauf war geplant wurde auch größtenteils so umgesetzt:
1. Anlaufphase (Mai bis Juli): Die Gruppen besuchen mindestens zwei auswärtige Kulturveranstaltungen ( „Tschick“ im Nordharzer Städtebundtheater) im Kontext der Einrichtungsarbeit. Der Besuch wird reflektiert.
2. Ein auswärtiger Workshop mit Übernachtung (Zweitägig in der Jugendherberge Hahnenklee) und hohem gestalteten Freizeitanteil dient jetzt der Zusammenführung der Gruppen und hat mögliche Produktformen und Arbeitsmethoden zum Diskussionsthema. Ziel ist die eigenverantwortliche Auswahl der Produktform.
3. Im Anschluss werden Zeiträume und Gruppenaufteilung entsprechend der Aufführungsformen vereinbart.
4. Trainingszyklen mit wöchentlichen Proben im Kulturzentrum Reichenstrasse und mindestens zwei Verstärkungswochenenden außerhalb der familiären Umgebung. (ein Wochenendworkshop bei der Puppenspielerin Kerstin Dathe mit anschließendem Besuch der Premiere des Stücks „Hänsel und Gretel“ am Theater Stendal)
5. Präsentationen in den Jugendeinrichtungen und anderen öffentlichen Stellen.
Alle Bündnispartner begleiten die jeweiligen Zielgruppen im Alltag, bereiten damit die Teilnehmer vor und bereiten die Erlebnisse in den Proben nach. Das Kinder- und Jugendbüro und das Jugendzentrum Haltestelle nutzen ihre Netzwerke und Ressourcen bei Organisation und Durchführung der Angebote außerhalb des KuZ.
Die Fluktuation war im Projektzeitraum erheblich und auch die Gruppengröße war sehr unterschiedlich. An manchen Tagen waren nur zwei Jugendliche zur Probenarbeit erschienen an Andern kamen vier neue Jugendliche hinzu, die mit dem Projekt bis dahin noch nichts zu tun hatten.
Innerhalb der letzten drei Monate hatte sich dann eine Gruppe von fünf Jugendlichen, zwei Jungs und drei Mädchen, gefestigt mit denen auf den Abschluß hin gearbeitet werden konnte.
Die abschließende Präsentation fand am 28.1.2015 um 17 Uhr im Theatersaal des Kinder- und Jugendzentrums Reichenstrasse mit den drei Mädchen statt.
Download der kompletten Dokumentation: hier (folgt!)