Cinéfête 2015
11.06., 20.15 Uhr > L'ITALIEN
12.06., 20.15 Uhr > LE TABLEAU
13.06., 20.15 Uhr > POPULAIRE (im Frida K.!!)
14.06., 20.15 Uhr > LA CAGE DORÉE
15.06., 20.15 Uhr > COMME UN LION
16.06., 20.15 Uhr > UNE BOUTEILLE A LA MER
17.06., 20.15 Uhr > SERAPHINE (Palais Salfeldt, Musikzimmer!!)
DAS FRANZÖSISCHE JUGENDFILMFESTIVAL CINÉFÊTE TOURT WIEDER!
Auch in diesem Jahr werden bei Cinéfête sieben hochwertige Filme auf der großen Leinwand gezeigt, die eine einzigartige Chance bieten, den französischen Nachbarn und Partner, seine Sprache sowie seine vielfältige und traditionsreiche (Kino-)Kultur besser und anders kennen zu lernen. Drei Filme (Le Tableau, Comme un Lion, Une bouteille à la mer) aus dem Programm dieser Jubiläumsausgabe „15 Jahre Cinéfête“ waren sogar noch nie in den deutschen Kinos zu sehen und wurden extra für die jungen Zuschauer von Cinéfête nach Deutschland importiert. Oh là là!
1. bis 6. Klasse:
LE TABLEAU Regie: Jean-François Laguionie
Ein Schloss, blühende Gärten, ein bedrohlicher Wald… So sieht die Landschaft auf einem Gemälde aus, welches vom Maler aus mysteriösen Gründen nie vollendet wurde. In dem Gemälde gibt es drei Arten von Figuren: Die Toupins, die fertig gemalt sind ; die Pafi nis, denen es noch ein bisschen an Farbe fehlt und die Reufs, die nur skizziert sind. Da sich die Toupins als überlegen einschätzen, bringen sie das Land unter ihre Herrschaft: Sie verbannen die Pafi nis aus dem Schloss und unterdrücken die Reufs. Davon überzeugt, dass der Frieden im Land des Malers nur dann wieder hergestellt werden kann, wenn er das Gemälde fertig malt, machen sich Ramo, Lola und Plume auf die Suche nach dem Künstler. „Handgemacht, ein feines Kunsthandwerk wie in der guten alten Zeit (...) in fünf Wörtern gefasst: dieser Film ist ein Wunder“, nannte Frankreichs Nachrichtenmagazin L’Express Jean-François Laguionies Film. Der Film wurde bei den französischen Césars 2012 als bester Animationsfi lm nominiert.
6. bis 10. Klasse:
L’ITALIEN (Fasten auf Italienisch) Regie: Olivier Baroux, mit Kad Merad
Dinos Leben scheint perfekt: Traumfrau,Traumjob, alle lieben den lebenslustigen Italiener. Einziger Haken: Er ist gar keiner. Dino Fabrizzi heißt in Wirklichkeit Mourad Ben Saoud. Weder sein Chef noch seine Freundin Hélène ahnen etwas von seinem Doppelleben. Seiner arabischen Familie in Marseille gaukelt Dino wiederum vor, in Italien Karriere zu machen. Als sein erkrankter Vater ihn bittet, den Ramadan an seiner Stelle zu begehen, beginnt die Fassade zu bröckeln. Denn für Mourad, den Araber, ist Fasten ja kein Problem. Für Dino, den Italiener, aber sehr wohl… Eine erfrischende, leichte Komödie mit dem französischen Superstar Kad Merad, bekannt aus Willkommen bei den Sch’tis, Der kleine Nick und Die Kinder des Monsieur Mathieu. Das humorvolle Verwechslungsspiel zeigt mit lockerer Hand, wohin Vorurteile führen können…
COMME UN LION Regie: Samuel Collardey
Mitri ist 15 Jahre alt und lebt in einem Dorf im Senegal. Wie alle Jugendlichen in seinem Alter spielt er Fußball und träumt dabei von Barça und Chelsea. Als ein Talentscout auf ihn aufmerksam wird, sieht er das als seine Chance. Doch um in die großen europäischen Vereine zu kommen, muss man zahlen. Die Familie trägt ihren Teil dazu bei und verschuldet sich, um ihm zu helfen. In Paris angekommen, geht alles den Bach runter: Mitri wird im Stich gelassen, hat keinen Pfennig in der Tasche und kann sich nicht vorstellen, mit der Demütigung zurechtzukommen, falls er in sein Dorf zurückkehren würde. Es beginnt also eine Odyssee, bei der er sich mit kleinen Tricks durchzuschlagen weiß. Aber letztendlich holt ihn sein Fußballtraum wieder ein. “Comme un lion ist ein Drama, das zwar ernste, gleichzeitig aber auch charmante und lustige Seiten hat. Die Kamera ist ständig auf Mitri gerichtet, und so ist es fast unmöglich, sich seiner Geschichte zu entziehen. Der Film bietet eine Fülle von Gesprächsthemen für den Unterricht wie Freundschaft, Identitätsfi ndung und die Macht von Träumen“ (fi lmtage-tuebingen.de).
POPULAIRE (Mademoiselle Populaire) Regie: Régis Roinsard
Im Frühjahr 1958 will die hübsche Rose mehr, als nur im Krämerladen ihres Vaters in der Normandie zu versauern. Sie träumt von der großen weiten Welt – oder zumindest vom Leben in der nächstgrößeren Stadt. Heimlich bewirbt sie sich bei Louis Echard für den Beruf, den sich viele Frauen in den 50er Jahren wünschen: Sekretärin. Dafür ist sie zwar völlig unbegabt, bekommt die Stelle aber trotzdem, weil sie schneller tippen kann als Louis die Sätze zu Ende formuliert. Louis‘ sportlicher Ehrgeiz ist geweckt und er meldet Rose beim regionalen Schnellschreibwettbewerb an. Unter seiner strengen Aufsicht muss sie üben, üben, üben... Und während Rose sich in Louis verliebt, träumt er davon, seinen Schützling zur schnellsten Frau des Landes – ach was – der ganzen Welt zu machen! Oder gilt seine Leidenschaft auch schon längst nicht mehr dem Wettbewerb alleine? In Retro-Optik der 50er Jahre mit viel Witz, feiner Ironie und liebevollem Ernst inszeniert, wird sich Populaire rekordverdächtig schnell ins Herz der jungen Zuschauer schreiben – und das absolut fehlerfrei!
8. bis 13. Klasse:
LA CAGE DORÉE (Portugal mon amour) Regie: Ruben Alves
Viele Jahre ist es her, seit die Ribeiros Portugal verließen und nach Paris kamen. Mutter Maria arbeitet seither als Concierge in einem herrschaftlichen Haus, ihr Mann José ist ein tadelloser Vorarbeiter in einer Baufirma. Eigentlich haben sie sich ihr Leben mitsamt ihren fast erwachsenen Kindern schön eingerichtet. Wäre da nicht ein letzter Rest Sehnsucht nach der alten Heimat am Meer. Da flattert eines Tages ein Brief ins Haus und wirbelt ihr geordnetes Leben durcheinander: Josés Bruder vererbt ihnen sein idyllisches Anwesen samt Weingut in Portugal. Einzige Bedingung: Sie müssen dauerhaft in ihre alte Heimat zurückkehren... Was macht eine in Paris lebende portugiesische Familie, wenn ihr eine unverhoffte Erbschaft plötzlich die Rückkehr in die alte Heimat ermöglicht? Wenn sie das nur selber wüsste! La Cage Dorée beschreibt treffend, wie sich die Menschen im Laufe ihres Lebens den Lebensumständen fern der Heimat angepasst haben. Der Film vom Regisseur und Drehbuchautor Ruben Alves, selbst ein Kind portugiesischer Einwanderer, wurde mit dem Publikumspreis als bester europäischer Film bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises 2013 ausgezeichnet.
10. bis 13. Klasse:
UNE BOUTEILLE À LA MER Regie: Thierry Binisti
Tal ist eine 17-jährige jüdische Französin, die mit ihrer Familie in Jerusalem lebt. Naim ist 20 Jahre alt und Palästinenser. Nachdem in ihrem Viertel ein Selbstmordattentat auf ein Café verübt wird, ist Tal zutiefst verwirrt. Sie kann und will nicht glauben, dass es zwischen Israelis und Palästinensern nur Hass geben kann. Die junge Frau will wissen, was auf der anderen Seite wirklich über den Konflikt gedacht wird, schreibt einen Brief und wirft ihn in einen Fluss am Gaza-Streifen. Naim findet diesen Brief und beantwortet ihn per Email. Obwohl beide eigentlich Todfeinde sein müssten, entwickelt sich aus dem Briefverkehr eine intensive Freundschaft, ja sogar eine spezielle Liebe. Doch sowohl die Eltern von Tal, als auch die Familie von Naim sind gegen den Kontakt der beiden jungen Leute. Als das Militär Naim verhaftet, eskaliert die Situation... „Dieser Film, der sich an das junge Publikum richtet hat den Vorzug, sich mit einem Kernthema der Aktualität auseinanderzusetzen. Er gibt natürlich eine vereinfache Darstellung des israelisch-palästinensischen Konflikts. Hübsch inszeniert, Une bouteille à la mer vermittelt aber noch interessanteres über Frankreich“, erklärte das Kinomagazin Positif, als der Film in Frankreich herausgebracht wurde.
SÉRAPHINE (Séraphine) Regie: Martin Provost, mit Ulrich Tukur
1912, der erste Weltkrieg rückt näher, der deutsche Kunstsammler Wilhelm Uhde zieht in das französische Städtchen Senlis, um sich dem Schreiben zu widmen und sich vom hektischen Leben in Paris zu erholen. Als Haushälterin stellt er die widerborstige und unscheinbare Séraphine ein. Eines Tages entdeckt er bei Nachbarn ein kleines auf Holz gemaltes Bild, das ihn sogleich fasziniert. Zu seiner großen Überraschung stellt sich heraus, dass das Bild von seiner Haushälterin Séraphine gemalt worden ist. Von den unkonventionellen Werken begeistert, beschließt der Kunstkenner Uhde, der als Entdecker von Picasso und Rousseau gilt, die eigenwillige und von ihren Mitmenschen belächelte Séraphine zu fördern. Mit Séraphine gelingt Martin Provost ein überzeugendes filmisches Porträt der wichtigen, aber immer noch weitgehend unbekannten Künstlerin Séraphine Louis – einer der zentralen Vertreterinnen der „Naiven Kunst“. In Frankreich avancierte der Film innerhalb kürzester Zeit zum Publikumsliebling und gewann 2009 sieben Césars – darunter diejenigen für Besten Film, Beste Hauptdarstellerin, Bestes Drehbuch sowie Beste Kamera.