'Ivi Tirana Punk'
16.10. plus Lesung, 20.10., 21.10.2014 jeweils 20.15 Uhr
(Albanien / Schweden 2001 - Regie: Joni Shanaj - Mitwirkende: Joni Shanaj - FSK: ab ? - Länge: 57 min.)
Nach sieben Jahren kehrt Joni Shanaj nach Tirana zurück, um das Porträt eines gewissen Ivi zu drehen. Er hat ihn zwar nie gekannt, erinnert sich aber an die Gerüchte, die um diesen aussergewöhnlichen Knaben kursierten: Ivi war der erste albanische Punkrocker. Schon bei seiner Ankunft in Tirana erfährt Shanaj, dass Ivi leider 1998 an einer Überdosis gestorben ist. Also beginnt er, bei all jenen nachzuforschen, die von der Zeit des Widerstands bis zur Diktatur in den Kreisen dieser Punkikone verkehrten.
Zuallererst erkundet er die Stadt. Seine höchst impressionistische Kamera beobachtet die Veränderungen im albanischen Alltag; sein Schnitt schliesslich präsentiert uns eine beunruhigende Realität. Die PassantInnen, bei denen er nach Ivi fragt, geben völlig unterschiedliche, meist anekdotische Antworten und zeichnen uns nebenbei ein Bild der momentanen Gesinnung der Albaner und Albanerinnen. In konzentrischen Kreisen nähert sich der Regisseur FreundInnen und der Familie des Verstorbenen, die meist aus dem Off von Ivi berichten und so ein packendes, kontrastreiches Porträt entstehen lassen. Ivi kam aus einer Militärsfamilie; wiederholt sass er vorsorglich im Gefängnis, damit er nicht etwa wichtige Anlässe stören könnte.
Ausgewählte Archivaufnahmen – gekonnt mit Punkrhythmen unterlegt – dokumentieren die Zeit der Unterdrückung. Über das Schicksal eines Mannes hinaus führt uns Ivi Tirana Punk an den Puls des Albaniens von gestern und heute.
Text & Video: ArtAction.org
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